Weihnachten international

Klick auf das Bild{gallery}sampledata/wn12,limit_quantity=1,random=1{/gallery}Villmerger Schulkinder erzählen, wie in ihren Ländern Weihnachten gefeiert wird.

Text und Fotos: Therry Landis-Kühne

AlejnaAlejna Arslani, Kindergarten

Krishtlindjet (Weihnachten) wird in Albanien am 25. Dezember gefeiert und ist ein gesetzlicher Feiertag. Das Fest wird von christlichen wie auch von nichtchristlichen Albanern gefeiert.

DanylloDanyllo Pereira Lima, Primar 4b

In Brasilien ist an Weihnachten heiss, trotzdem darf in der südamerikanischen Vorstellung auch der Schnee nicht fehlen. Denn der Weihnachtsmann (Papaj Noel) kommt vom kalten Grönland in einem Schlitten, der von Elchen gezogen wird.  Durch ein offenes Fenster gelangt er in die Häuser und versteckt die Geschenke Schuhen. Verbreiteter als ein Weihnachtsbaum ist die Krippe (Presépio). Gemeinsam mit Familie und Freunden besucht man die Heilige Messe am Abend des 24. Dezembers. Erst dann gibt es die Bescherung.

MarcoMarco Gerber, Primar 3b 

In Russland bringt Väterchen Frost (Ded Moros), begleitet von seiner Enkelin Snegurotschka (Schneemädchen, Schneeflöckchen) den Kindern Geschenke. Sie reiten in einer Troika, einem Schlitten, der von drei Pferden gezogen wird. 

Weihnachten wird in Russland am 7. Januar (entspricht im Julianischen Kalender dem 25. Dezember) gefeiert. Nach Jahrzehnten der Unterdrückung durch die Kommunisten wird das russische Weihnachten seit 1992 wieder belebt. Es dreht sich um das „Heilige Mahl" am Heiligen Abend, das aus zwölf Gerichten besteht, für jeden Apostel Jesu eines. Durch die Verlegung von Weihnachtsbräuchen, einschließlich des Besuchs von Väterchen Frost und des Schneemädchens, auf den Neujahrstag, konnten sie am Leben erhalten werden.

Martin

Martin Octanan Soare, Primar 3b 

Am 3. Dezember wird in Rumänien der Christbaum aufgestellt und begleitet die Familien so durch die Adventszeit. Das Singen von Weihnachtsliedern ist ein sehr wichtiger Bestandteil der rumänischen Weihnachtsfeiern. Am ersten Weihnachtstag ziehen Sänger durch die Straßen der Städte und Dörfer. Sie halten einen Stern aus Karton und Papier, auf dem Szenen aus der Bibel abgebildet sind. Auch Kinder ziehen während der Weihnachtszeit von Haus zu Haus, wo sie Gedichte und Weihnachtslieder vortragen. Der Anführer der Gruppe trägt einen Holzstern bei sich, der an einem langen Stock befestigt.

Der Weihnachtsmann (Moschkrâzun) bringt die Geschenke in der Nacht, mit einem von Rentieren gezogenen Schlitten. Gefeiert wird am 25. Dezember.

Dario und Giuseppe

Dario & Giuseppe Cafaro, Primar 5c / Syria Spica, Primar 3a

Am 8. Dezember feiert Italien das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis; ab diesem Tag wird festlich geschmückt. Doch nicht der Weihnachtsbaum, sondern prächtig geschmückte Krippen stehen im Mittelpunkt der italienischen Weihnacht. Alle Nachbarn wetteifern um die schönste "Presepio".

Natale (Weihnachten) beginnt am Heiligabend mit dem Besuch der Christmesse. An diesem Tag wird kein Fleisch gegessen, aber mindestens 13 Gerichte gehören auf den Tisch! Meeresfrüchte und Süßigkeiten wie pandoro, panettone, torrone, panforte, struffoli, caggionetti, Monte Bianco werden aufgetischt. Am 25. Dezember feiert man mit einem Familienessen mit verschiedenen Fleischsorten, Käse und Süßigkeiten. In einigen Teilen Italiens werden die Geschenke vom Christkind an Heiligabend gebracht. Babbo Natale, eine Version des Weihnachtsmanns, ist in letzter Zeit häufiger geworden. Am 26. Dezember wird der Stephanstag gefeiert. Am 6. Januar kommt "Befana", eine alte, häßliche Hexe mit Besen, und bringt braven Kindern Geschenke, bösen ein Stückchen Kohle.

RobinundAvenash

JanarthanJanarthan Srigaran, Real 3a / Robin Rajendran & Avenash Kulasekaran, Kindergarten

In Sri Lanka würde Janarthan als Hindu nicht Weihnachten feiern, hier in der Schweiz schon. Die wenigen Christen in seinem Herkunftsland feiern ebenfalls. Meistens dienen Zypressen als Weihnachtsbaum, geschmückt wie anderswo die Tannenbäume. Das Festessen findet im Freien statt. Die Tische sind mit Decken aus kunstvollgeflochtenen Palmblättern belegt. Auf ihnen wird das Mahl angerichtet: Tontöpfe, gefüllt mit Curryreis, Schüsseln mit verschiedenen Gemüsen und große Pfannen, aus denen der Geruch nach gewürztem Fleisch aufsteigt. Nach dem Essen wird gesungen und getanzt und anschließend entzündet man ein Freudenfeuer.  Am nächsten Morgen nach dem Erwachen laufen die Kinder nach draußen.In den Bambusbäumen hängen kleine Geschenke für sie. Das Fest endet mit einem Feuerwerk der Gemeinde, zu dem alle Bewohner sich einfinden. Silvester wird Mitte Januar gefeiert.

Florian

Florian Arslani, Real 3b

Auch Florian würde als Moslem in seiner Heimat Mazedonien nicht Weihnachten feiern, doch in der Schweiz freut er sich auf Festessen mit Familie und Verwandten. Die orthodoxe Kirche in Mazedonien begeht Weihnachten am 7. Januar. An Heiligabend wird unter den Familienmitgliedern ein Brotlaib geteilt, in dem eine Münze versteckt ist. Man glaubt, dass der Finder der Münze im folgenden Jahr Glück haben wird. Als Weihnachtsessen gibt es meist Fisch, gebackene Bohnen, Sauerkraut, Walnüsse und Rotwein. Fleisch ist durch die Fastenzeit strikt verboten.

Giuseppe

Giuseppe Careri, Sek 1b

Seine Familie feiert Weihnachten nicht, da sie bei den Zeugen Jehovas sind.

Carlos

Carlos da Costa, Real 1b

Weihnachten ist in Portugal ein gesetzlicher Feiertag und wird als Familienfest begangen. Nach der Missa do galo (Hahnenmesse) gibt es ein spätes Abendessen, Bescherung ist in der Nacht vom 24. auf den 25. Traditionell wird ein Gericht mit Schweinefleisch, Kartoffeln und Reis gegessen. Das Weihnachtsessen endet gewöhnlich mit einer frittierten Nachspeise. Ein anderes traditionelles Essen ist der Dreikönigskuchen am Dreikönigstag. Die Geschenke bringt Pai Natal (Papa Weihnacht), mancherorts auch das Jesuskind.

ChenoaChenoa Gomez, Primar 3a

Am 2. Adventssonntag wird in Spanien der Christbaum in einen Eimer mit Sand gestellt und bleibt bis und mit 6. Januar stehen. Die Krippe darf nicht fehlen.

Am 24. (Noche buena) geniessen die Familien ein Abendessen und singen zusammen Weihnachtslieder (villancicos). Der Besuch der Mitternachtsmesse beschliesst den Heilig Abend.

Auch am Weihnachtstag wird gemeinsam zu Abend gegessen, je nach Region traditionell Stockfisch mit Blumenkohl (Bacalao con Coliflor). Meeresfrüchte gehören in den meisten Regionen auch zu einem Weihnachtsessen und anderorts gibt's Cocido (Eintopf, Bohnen, Fleischstücke, Kartoffeln) und natürlich verschiedene Dulces (Süsses), ganz wichtig Turron (Mandelnougat), Polvorones und Mantecados (verschiedene Bisquitstücke, die es nur während der Weihnachtszeit gibt). Geschenke bringen die drei Könige am 6. Januar.

 

Soraya und NaomiSoraya Nobrega (Portugal) und Naomi Tschumi (Thailand), Sek 4b

Das Vesak-Fest in Thailand Ende Mai/anfangs Juni ist das wichtigste Fest im Buddhismus. Es erinnert an die Geburt, Erleuchtung und Tod des Fürstensohnes Siddhartha Gautama, der den Buddhismus begründete und später Buddha (der Erleuchtete) genannt wurde.

Das fröhlichste Fest wird für Buddhas Geburtstag und den Beginn eines neuen Jahres gefeiert. „ Songkraan (Blumenfest) findet Mitte April statt. Dabei wird arfümiertes Wasser über eine Buddha-Statue, Mönche und den Familienältesten gespritzt. In Thailand bespritzen Kinder Passanten mit viel Wasser.

MikkaMika Hansen, Primar 4c

Am 13. Dezember feiern die Kinder in Dänemark wie auch in den anderen skandinavischen Ländern das Luciafest. An Heiligabend (Juleaften) wird der Tannenbaum gemeinsam geschmückt. Am Abend folgt das festliche Essen Julefrokost, traditionell mit gefüllter Gans oder Ente, Rotkohl und caramelisierten Kartoffeln.

Die Geschenke bringt der Weihnachtsmann mit seinen Helfern, Nisser (nordische Wichtel) genannt.

Am 25. und 26. Dezember finden die Verwandtschaftsbesuche statt. Dabei wird von mittags bis abends gegessen, Glühwein (Gløgg) oder das etwas stärkere dänische Weihnachtsbier (Julebryg) getrunken.

Olivia und FlorenceOlivia & Florence Schmidli, Bez 3e

In England spielen die Mistelzweige eine wichtige Rolle. Am Christmas Day dürfen alle Frauen und jungen Mädchen ungefragt geküßt werden, sobald sie unter den damit geschmückten Türrahmen hindurchgehen.

In der Nacht vom 24. (Christmas Eve) auf den 25. werden die Geschenke durch Father Christmas unter den Weihnachtsbaum gelegt und am Morgen des Weihnachtstag (Christmas Day) ausgepackt. Danach kommen Familien und manchmal auch Freunde zu einem traditionellen Weihnachtsmahl zusammen. Auf der Festtafel dürfen Mincepies, Yorkshire Pudding und Truthahn nicht fehlen. In England werden viele Weihnachtslieder gesungen. Die Briten feiern ziemlich ausgelassen und setzen sich dazu bunte Papphütchen auf, was dem Fest einen karnevalesken Charakter gibt. Dazu tragen auch die beliebten Knallbonbons bei, die auf der Insel „Christmas-Crackers" genannt werden.

DominiqueDominique Garmier, Bez. 1a

„Noël" heißt Weihnachten in Frankreich. Heilig Abend, „Le Réveillon", feiert man mit einem traditionellen Familien-Nachtessen. Dazu gehören viele leckere Vorspeisen, ein gefüllter Truthahn und zum Abschluss der „Bûche de Noël", ein Kuchen, der wie ein Holzscheit aussieht. Der „Père Noël", also der Weihnachtsmann, bringt in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember die Geschenke. Er trägt sie in einer Hutte auf seinem Rücken und legt sie in die Schuhe, die entweder vor dem Kamin oder vor der Türe bereit stehen. Am Morgen des 25. Dezember werden die Geschenke im Kreise der Familie ausgepackt, danach wartet ein feines Mittagessen. Silvester wird mit Freunden gefeiert, und am Dreikönigstag gibt es den „Galette des Roix", einen flachen, mit Mandelcreme gefüllten Blätterteigkuchen, in den eine Bohne oder eine kleine Figur eingebacken ist.

AngieAngie Lang, Primar 1c

Um die Wartezeit auf Weihnachten zu verkürzen, dürfen Kinder in der Schweiz im Dezember jeden Tag ein Türchen vom Adventskalender öffnen. Dort finden sie eine kleine Überraschung – sei es ein Bild oder eine Nascherei. Am 1. Advent wird dann auch die erste von vier Kerzen am Adventskranz angezündet. Am 6. Dezember besucht der heilige St. Nikolaus im roten Gewand, mit dem langen, weissen Bart, der Bischofsmütze und dem Stab die Familien und liest aus seinem goldenen Buch vor, was die Kinder übers Jahr Gutes und weniger Gutes getan haben. Die Kinder tragen ihre Samichlaus-Gedichte oder Lieder vor und werden mit einem Säckli, gefüllt mit Nüssen, Mandarinen, Lebkuchen, Grittibänzen und Schokolade, belohnt. Der Schmutzli mit seinem Esel hilft dem Samichlaus beim Tragen des schweren Sackes und hat auch eine Rute bei sich, für die unartigen Kinder.

An manchen Orten schmückt das Christkind am Heilig Abend den Weihnachtsbaum und legt die Geschenke darunter. Andere Familien schmücken den Baum gemeinsam. Der Besuch eines Krippenspiels oder der Mitternachtsmesse in der Kirche mit stimmungsvoll gesungenen Weihnachtsliedern lässt Kinderaugen glänzen.

Der Weihnachtstag wird häufig mit Verwandten gefeiert. In vielen Schweizer Stuben wird dabei Fondue Chinoise oder ein Schinkli aufgetischtJ. Und beim Dessert dürfen die feinen Guetzli nicht fehlen; Zimmetschtern, Mailänderli, Chräbeli, Brunsli, Spitzbuebe und viele mehr.

Die Weihnachtsbäume bleiben bis zum Dreikönigstag am 6. Januar stehen. Dann wird der Königskuchen gegessen, und wer den kleinen König (früher eine Mandel) in seinem Stück findet, darf die Krone aufsetzen und für einen Tag regieren! An vielen Orten ziehen die Sternsinger durch die Strassen und sammeln Geld für Kinderheime. 

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